Unsere Gärten
2019 entschied sich die Familie Bourdeaux zwei landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Streuobstsorten bepflanzen zu lassen und künftig extensiv zu bewirtschaften.
Dies war die Geburtsstunde der Hohenberger-Streuobstwiesen.
Hier die Stichpunkte zu dieser Seite
- Die Lage
- Geschichte der Streuobstwiese
- Co2 Minderung
- Biodiversität
- Blüten und Bienen
Die Lage
Unsere beiden Obstgärten haben eine Größe von
je ca. 15.000 m² und tragen ca. 200 Hochstamm-Obstbäume.
Das Luftbild zeigt die beiden Gärten zu Beginn der Neuanlage.
Die Gärten liegen in einem ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiet, inmitten des Eberfinger Drumlinfeldes, dass sich von Eberfing aus Richtung Nord-Nordwest zum Starnberger See hinzieht.
Auf dem Gelände werden insgesamt acht Biotope ausgewiesen.
Den Umstand, dass das Gelände grundsätzlich schützenswert ist, wurde für die Planungen und die anschließende Umsetzung der Maßnahme, insbesondere in Absprache mit der zuständigen unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Weilheim-Schongau berücksichtigt und trägt diesem aktiv Rechnung.
Die Geschichte der Streuobstwiesen
Streuobstwiesen prägten über Jahrhunderte unsere gewachsene mitteleuropäische Kulturlandschaft.
Mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert begann eine starke Vernachlässigung der Streuobstwiesen.
Die damaligen Obstbäume wurden durch niederwüchsige Arten, die leichter maschinell zu bewirtschaften waren, ersetzt.
Ausserdem ist aus heutiger, ökologischer Sicht auch stark zu hinterfragen, warum wir Obst von weit entfernten Gegenden in unsere Verkaufsregale legen. Geschweige denn Obst aus anderen Kontinenten importieren.
Mit unseren neu angelegten Streuobstwiesen wollen wir einen aktiven Beitrag für gesundes und regional angebautes Obst leisten.
Allein in Bayern sind seit 1960 etwa 14 Millionen der einst 20 Millionen Streuobstbäume verloren gegangen, sagt Norbert Metz vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken. "Damit sind auch in hohem Umfang Sorten verloren gegangen."
Und der Baumbestand verringert sich immer noch um geschätzte 100.000 Bäume jährlich!!
Mit dem Verschwinden der schönen Streuobstwiesen sind deshalb auch ca. 3000 der ursprünglich ca. 5000 Sorten fast verloren gegangen.
Streuobstwiesen sind ein idealer Lebensraum für eine Vielzahl von verschiedenen Lebewesen und damit Garant für eine große Artenvielfalt (Biodiversität).
Bei der Planung und Umsetzung der Neubepflanzung, haben wir uns an die offizielle Definition von Streuobstwiesen gehalten:
· Pflanzung von Hochstammbäumen
· Betonung des Einzelbaumcharakters
· Kombination von Obstanbau und Grünland
· Extensive Pflege und Beweidung
Auf den beiden neuen Streuobstwiesen rekultivieren wir deshalb wieder zahlreiche alte und rar gewordene Sorten und schaffen hier einen Genpool zur Erhaltung und Nachzucht der alten Sorten
Co2-Minderung und Photosynthese
Fühlen Sie sich bei dieser Überschrift in den Biologieunterricht Ihrer Schulzeit zurück versetzt?
Eine kurze Erklärung zu diesem interessanten Thema, das in unserer Zeit immer wichtiger erscheint:
Bäume binden über die Photosynthese Kohlenstoff und geben den Sauerstoff wieder ab. Laubbäume binden dabei grundsätzlich mehr Kohlenstoff als Nadelbäume.
Genaue Zahlen, oder Berechnungsmodelle wieviel Kohlenstoff ein einzelner Obstbaum bindet, existieren leider in der Literatur nicht. Der deutsche Wald bindet allerdings laut Experten ca. 222 Mio t/Jahr, oder ein anderer anschaulicher Vergleich:
Ein ausgewachsener Laubbaum produziert Sauerstoff für 10 Menschen.
Gebunden wird der Kohlenstoff in Form des gewachsenen Holzes; also der Stamm und die Äste des Baumes.
Als Berechnungsgrundlage kann folgende Formel dienen:
Gewicht des Baumes x 50% x Faktor 3,67 = gebundener Kohlenstoff.
Unsere ausgewachsenen Bäume werden in Zukunft ca. 20.000 kg an Kohlenstoff binden und ca. 16.000 kg Sauerstoff freisetzen.
Einfach formuliert und runtergebrochen auf die Hohenberger Streuobstwiesen:
Je länger unsere Bäume stehen und je mehr sie wachsen, desto mehr Kohlenstoff werden sie im Laufe der Zeit binden und desto mehr Sauerstoff geben sie für ein gesundes Klima wieder über die Photosynthese ab.
Aktiver Umweltschutz und eine sinnvolle und ästhetische Hilfe für den Klimaschutz beginnt deshalb auch durch das aktive Pflanzen von Bäumen!
Mit einer persönlichen Patenschaft können Sie uns aktiv in unserem Bestreben unterstützen!
Biodiversität auf den Hohenberger Streuobstwiesen
Ein wichtiger Ansatz bei der Schaffung einer Streuobstwiese ist der Blick auf die sogenannte Biodiversität.
Biodiversität-, oder biologische Vielfalt ist in den Wissenschaften ein Bewertungsmaßstab für die Fülle unterschiedlichen Lebens in einem bestimmten Landschaftsraum-, bzw. in einem geographisch begrenzten Gebiet.
Drei Teilbereiche werden unterschieden:
-
die Varianten unter den Mitgliedern derselben Art
-
die verschiedenen Ökosysteme (Lebensräume wie z.B. das Biotop, das Biom, oder die Ökoregion)
Für Bienen und viele Wildtiere bieten Streuobstwiesen sehr gute Lebensbedingungen. Da sie selten oder nie gemäht werden, können sie sich hier leichter ansiedeln und halten.
Die Beweidung unserer Streuobstwiesen durch Schafe ist für diese Kleinlebewesen völlig unschädlich.
Nach Angaben des Landschaftspflegeverbandes können bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten so auf einer extensiv bewirtschafteten Fläche leben!
Neben Dachs, Fuchs, Igel, Mauswiesel, Wühlmäuse, Rehwild, Wildenten, Bleßhühner, Rotmilane, Wanderfalken, Zauneidechsen, Ringelnattern und zahlreichen Amphibienarten findet sich auch eine Menge Getier unter der Erde.
Für unsere Mauswiesel und Zauneidechsen haben wir auf unserem Gelände Steinlesehaufen aufgeschichtet, damit die Tiere einen sicheren Unterschlupf und Ansitz finden.
Für die Igel und Reptilien haben wir zahlreiche Totholzhaufen und mehrere Benjeshecken errichtet.
Die Biotope neben unseren Streuobstwiesen belassen wir bewusst in unveränderten Zustand, betreten sie selten und bewirtschaften sie ausdrücklich nicht.
Die Flora ist bereits vielschichtig ausgeprägt. Auf unseren Gärten wachsen verschiedenste Baum- und Straucharten wie zum Beispiel Eichen, Buchen, Tannen, Fichten, Linden, Ebereschen, Weißdorn, Schlehen, Himbeeren und Brombeeren.
Blüten und Bienen
Seit Frühjahr 2021 haben wir mit Hubert Mayr aus Eberfing einen seit Jahrzehnten engagierten Imker gefunden.
Inzwischen produzieren 25 Bienenvölker Honig auf unseren Streuobstwiesen.
Die Völker befinden sich seperiert und geschützt hinter einer großen Benjeshecke im Garten 1 - am schönsten und wärmsten Platz der beiden Gärten.
Ende 2023 werden wir den auf den Hohenberger Streuobstwiesen produzierten Honig vermarkten.
Sprechen Sie uns gerne darauf an, oder schreiben Sie uns ein e-mail.
Wildbienen und Hummel sind ebenfalls zahlreich auf unserem Gelände zu finden und bestäuben unsere Bäume jedes Jahr zusammen mit den Honigbienen zuverlässig.
Kommen Sie doch regelmäßig vorbei und beobachten Sie den Fortschritt.